Methode
Was wäre, wenn wir unsere Beziehung zu Myzel intensivieren? Was wäre, wenn wir Myzel nicht nur in klassische Formen wachsen lassen, sondern seine Adaptionsfähigkeit, seine Intelligenz nutzen? Was wäre, wenn wir Myzel-Symbiosen auf andere Kontexte übertragen? Welche Rolle kann Myzel in Kreisläufen spielen?
Mithilfe von Zukunftsfragestellungen und klar gestellten Hypothesen möchte ich die vielfältigen Formen und Eigenschaften von Myzel untersuchen. Ich betrachte die unzähligen Symbionten von Myzel, die verschiedenen Wechselwirkungen und Beziehungen mit anderen Organismen und der Umgebung.
Als Deep Dive dient dazu “Verwobenes Leben” von Merlin Sheldrake. Darin erwähnte Thematiken und Querverweise lieferten einen guten Einstieg in die Recherchearbeit.
Myzel, das fadenartige Geflecht von Pilzen, stellt eine neue, eigene Materialklasse dar. Man schätzt, dass auf der Erde sechs Millionen Arten existieren – mit unterschiedlichsten Eigenschaften. Einige wachsen in 5-10 Tagen zu einem stabilen Geflecht. Andere produzieren Antibiotika. Wieder andere schmecken wie Hühnchenfleisch. Einige Arten könnten PET enzymatisch abbauen. Alle sind intelligent. So können die letztgenannten das PET auch in gemischtem Müll erkennen und auswählen. Zudem kommuniziert Myzel auf verschiedene Arten und Weisen mit seiner Umwelt.